Vor einigen Tagen war das Wetter so schön, dass ich ein Buch geschnappt habe und in das Naherholungsgebiet bei mir in der Nähe gefahren bin. Tagsüber fühle ich mich da sicher, erst am späteren Nachmittag empfiehlt es sich nicht unbedingt, sich alleine dort aufzuhalten.
Ich habe dort eine Lieblingsstelle, wo vor allem die Grillen und Grashüpfer laut zirpen. Für mich die schönste Musik. Von da aus gibt es auch einen herrlichen Blick über die Naturlandschaft. Ein Traum.
Kuss oder Biss?
Ich suchte mir ein nettes Plätzchen und genoss das Konzert, die Wärme auf meiner Haut und beobachtete einen braunen Grashüpfer, der an meinem Barfuß interessiert war. Immer wieder krabbelte er ihm hinterher, wenn ich ihn wegnahm. Ich dachte mir dann, okay, wenn du möchtest, kannst du draufkrabbeln und beließ den Fuß an Ort und Stelle. Er krabbelte also hin und anstatt einfach draufzukrabbeln schien es, als würde er ihn kosten wollen. Er legte seinen Mund an. Das erschien mir dann doch nicht ganz geheuer, weil die können ja auch zwicken. Aber vermutlich wollte er mir nur ein Küsschen geben. 🥰
Ich beobachtete ihn noch eine Weile und war überrascht, dass ihm ein Krümel meines Vollkornbrotes, das ich als Picknick mithatte und am Boden fiel, schmeckte. Hätte nicht gedacht, dass Grashüpfer sowas fressen.
Stille
Ich liebe es, ganz in der Stille zu sein, den Melodien der Natur zuzuhören und die Lebewesen um mich herum bei ihrem Alltag zu beobachten. Ich brauche keine andere Unterhaltung, selbst das Buch bleibt meist zugeschlagen. Mir bereitet das die schönste Freude und ich bin in meinem absoluten Glück!
Doch dann hörte ich Frauenstimmen. Angeregt plauderte eine und ich dachte mir nur, hoffentlich ziehen die bald vorbei. Aber andererseits ist schönes Wetter, ich bin an einem öffentlichen Ort und sie haben offensichtlich ihren Spaß. Was ja schön ist.
Alleine?
Irgendwann hörte ich die Stimmen näherkommen und zwei Frauen gingen an mir vorbei. Eine resolute ging voran und als sie mich erblickte grüßten wir uns und sie fragte überrascht: „So ganz alleine? Ohne Freund?“
Ich war überrascht über diese Frage, wo ich doch keine junge Frau mehr bin, der man sowas in der Regel sagt und meine spontane Antwort war: „Brauch ich nicht!“ Sie: „Aber so ganz alleine?“ Als wäre das etwas Bedauernswertes. Wenn sie wüsste, wie glücklich ich gerade bin! Und sie sagte noch: „Das könnte ich nicht!“ Meine Antwort war lächelnd: „So sind wir eben alle unterschiedlich.“
Die zweite blieb kurz stehen und sagte mir: „Ich liebe es auch, alleine zu sein!“ Offenbar beneidete sie mich in diesem Moment, sie sah nämlich müde aus und das Treffen mit ihrer Freundin schien sie nicht gerade entspannt zu haben.
Unabhängiges Glück
Als sie vorbei waren, war ich so froh, das mein Glück nicht von der Anwesenheit oder Zeit eines anderen Menschen abhängig ist.
Sich allein vollständig zu fühlen, sich selbst die beste Gesellschaft zu sein, ist die schönste Entdeckung, die man machen kann. Allerdings auch gefährlich. Man könnte süchtig werden. 😄
Tust du dir schwer, dich als die liebste Gesellschaft zu sehen, wäre mein 21-tägiger Selbstliebekurs vielleicht etwas für dich!
Darin erfährst du, wie du deine beste Freundin wirst! 🥰
Oft sind wir uns nämlich selbst weiter entfernt als anderen.
Wir sind streng und kritisch uns gegenüber – so wie wir es gegenüber geliebten Menschen nie wären. Finden uns nicht schön, weil wir den gängigen Schönheitsidealen nicht entsprechen, die uns irgendwer vorgibt. Und es fehlt uns an Kraft, weil wir sie nicht aus unserem Innersten schöpfen können. Oder haben uns im Laufe des Lebens verloren. Waren immer nur für andere da und wissen gar nicht mehr, wer wir wirklich sind und was wir eigentlich wollen.
In diesem Video erzähle ich dir ein bisschen darüber und auch von meinen anderen Angeboten!
Kannst du gut alleine sein? Oder brauchst du immer Gesellschaft und bist nicht gern allein? 🩷