Mach doch, was du willst!

Das waren so ziemlich die letzten Worte, die mir ein nahestehender Mensch sagte, bevor er den Kontakt zu mir abbrach.

Ich war nicht böse. Ich hätte noch gern nachgerufen: „Solltest du auch tun!“ Und das aus der vollsten Liebe heraus.

Im Augenblick der gesagten Worte spürte ich, dass es eigentlich kein Vorwurf an mich war, sondern ganz tief im Innersten ein Vorwurf an sich selbst. Es ist eine Person, die nie macht, was sie will, sondern stets was andere von ihr erwarten und natürlich tut es weh, wenn man sieht, jemand anderes lebt das, was man sich selbst verwehrt.

Selbstverständlich sollen wir machen, was wir wollen – und nicht, was andere wollen.

Das muss doch überhaupt nicht negativ sein. Wieso ist es so negativ behaftet, wenn man sagt, dass jemand macht, was er will? Das heißt doch nicht, dass dieser Mensch böses oder schlechtes macht. Mich dem Willen eines anderen zu beugen ist besser als meinem eigenen? Da stimmt doch etwas nicht. Der Wille eines anderen ist besser? Wieso wird ausgeschlossen, dass der eigene Wille gut ist?

Seit ich mache, was ich will, sich für mich stimmig anfühlt und mir guttut – geht es mir so viel besser!

Früher, als ich mich selbst hintanstellte und nur machte, was andere von mir wollten bzw. erwarteten, war ich oft krank und schwach. Unglücklich. Müde. Eine stetige Melancholie begleitete mich.

Seit ich auf mich schaue und wirklich mache, was ich will, habe ich an Kraft und Gesundheit massiv dazu gewonnen. Was soll daran falsch sein? Ich tue niemandem Unrecht oder füge jemandem Schaden zu. Ganz im Gegenteil, ich habe sogar mehr Kraft, Liebe zu schenken.

Wieso sind die Assoziationen automatisch negativ? Es heißt ja nicht, dass man automatisch nur noch mit dem Einsatz der Ellenbogen durchs Leben oder gar über Leichen geht. Also auf andere keine Rücksicht mehr nimmt und der Gesellschaft Schaden zufügt. Würden die Menschen viel mehr auf ihren Willen, auf ihr Herz, das immer das Richtige sagt, hören, würde unsere Gesellschaft anders aussehen, davon bin ich überzeugt.

Ja, manchmal stößt man Menschen vor den Kopf, wenn man sich entschließt, für sich einzustehen und zu machen, was man will. Aber das auch nur, weil man seine Grenzen setzt und nicht mehr ständig verfügbar und eine Gratis-Energiequelle für andere ist.

Aus Erfahrung kann ich sagen: die Menschen gewöhnen sich daran. Und die, die sich nicht daran gewöhnen können oder wollen, wenden sich ab – aber das ist dann auch kein Verlust. Diese schätzten dann nur den Nutzen, den sie hatten. Fällt der Nutzen weg, haben sie keine Verwendung mehr für dich.

Habe keine Scheu, zu machen, was du willst. Es ist dein Leben. Kein anderer lebt dein Leben – nur du selbst! Nimm es in die Hand und mach was du willst!