…perfekt auszusehen. Es geht darum, die eigene Individualität zu lieben. (Bobbi Brown)
Auf meine Frage an eine Freundin „Wieso machst du das?“, antwortete sie: „Weil ich perfekt sein will!“
Es handelte sich um ein paar unscheinbare Poren, die mir nie aufgefallen sind und die sie mit irgendwelchen Mittelchen bearbeitete, die ich schon ein bisschen brutal fand.
Perfektionismus nimmt die Leichtigkeit. Perfektion an anderen mag man eigentlich nicht, weil man sich dann selbst nicht perfekt fühlt und somit nicht gut genug.
Was ist perfekt überhaupt? Und ist es nicht so, dass man sich an perfekt schnell satt sieht? Weil es gibt dann ja nichts, woran man „hängen bleibt“, was man genauer betrachten möchte, was das Ganze interessant macht. Monotone Harmonie wird schnell langweilig.
Meine erste große Liebe hatte schiefe Zähne. Ich liebte es, wenn er mich anlächelte, ich fand das unheimlich sympathisch. Als ich ihn nach Jahren wieder sah, war ich beim ersten Anblick seines Lächelns irritiert – er hat sie korrigieren lassen. Das fand ich sehr schade, weil ihn das ausmachte.
Einmal sagte mir ein Bekannter: „Lass das doch den anderen entscheiden!“ Oft ist das, was wir an uns nicht mögen, genau das, was das Gegenüber reizend findet.
Und was will man eigentlich mit perfekt erreichen?
Im Grunde ja nur, geliebt zu werden. Wir machen die meisten Dinge aus der Motivation heraus, Liebe und Anerkennung zu erhalten.
Wieso denken wir, dass wir mit Perfektionismus das erreichen können, was bei den meisten Menschen Unbehagen verursacht?
Ist das nicht verlorene Liebesmüh? Könnten wir diese Bemühungen nicht einfach sein lassen und die dadurch gewonnene Energie anderwertig – sinnvoller – investieren?
Ich meine damit nicht, dass wir uns gehen lassen und gar nicht mehr auf unser Äußeres achten sollen. Ganz im Gegenteil. Wir dürfen sogar eitel sein! Eitelkeit ist in gesundem Maße sogar gesundheitsförderlich. Du bist vermutlich auch eitel, sonst hättest du meine Seite nicht gefunden 🙂
Ich finde es großartig, das Beste aus sich zu machen und honoriere es auch bei anderen mit Bewunderung! Ich selbst habe die größte Freude daran, mich schick zu machen und meine eigene Individualität zu feiern! Meine Stärken zu betonen und über meine Schwächen zu lächeln. Genau dieser Mix macht mich aus. Und genau dieser Mix gefällt mir auch bei anderen. Nicht das Perfekte ist für mich schön, sondern die Freude an der eigenen Unperfektheit. Genau darauf kommt es an!
Selbstliebe ist Selbstannahme. Und wer liebt, ist automatisch schön! Beginnen wir also damit, uns selbst so anzunehmen, wie wir von der Schöpfungsenergie gemeint sind.
Machen wir uns nicht verrückt, perfekt sein zu wollen. Wir tun uns selbst nichts Gutes, wenn wir perfekt sein wollen und erreichen schon gar nicht, was wir damit anstreben.
Leben und lieben wir unsere eigene Individualität – das macht uns begehrenswert und schön!